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  • AutorenbildWandermeile

Val Müstair


Der Patron der Saoseohütte kommt mir sehr bekannt vor. Am nächsten Morgen beim Aufstieg ins Val Mera dämmert es mir woher. Die Saoseohütte wurde bei SRF "Hüttegschichte" vorgestellt.

Der Aufstieg ins Val Mera ist wunderschön und als wir nach einem stündigen Aufstieg eine Schwemmebene erreichen, verschlägt es uns beinah die Sprache. Wollgras, eine Decke so weiss wie Schnee, der mäandernde Fluss mit Kiesbänken, sumpfige, grüne Matten und zuhinterst ein imposanter Wasserfall und ein blauer, kleiner See. Eine selten so schöne Gegend gesehen. Wir steigen weiter auf zum Passo di Val Mera. Auch hier ein herrlicher Blick zu blauen Seen. Blau in allen Schattierungen. Von türkis bis dunkelblau.Einer schöner als der andere. Wir steigen runter ins Val di Campo auf der italienischen Seite. Ein einsames, blumenreiches Tal mit einem schönen Bergbach, der herrlich meine heiss gelaufenen Füsse kühlt. Bis wir aber in Livigno ankommen, brennen die Schuhsohlen ganz schön und die Beine sind müde. Wir wählen den erstbesten Zeltplatz. Leider ist es nicht der schönste Platz. Unser Zelt steht hinter grossen Wohnmobilen. Wir schlafen trotzdem gut.

Die nächste Wanderung führt uns am Lago di Livigno entlang und weiter ins Val Alpisella. So viele Wanderer und Biker haben wir bis jetzt noch nie gesehen. Oben auf dem Pass entdecken wir die ersten Edelweiss, trocknen die feuchten Schlasäcke und das nasse Zelt im kühlen Bergwind. Der Wind ist kalt und wir picnicen hinter einem grossen Stein im Windschatten. Die Weiterwanderung machen wir in Kappe und Handschuhen.

Wir erreichen den Lago San Giacomo di Fraele.( In der Zwischenzeit wieder in Sommerkleider).

Der Übergang in die Schweiz beim Morapass ist unspektakulär. Drei Grenzsteine zeugen, dass wir die Landesgrenze überschreiten. Eine Lichtung in einem Arvenwald. Ein schöner Platz. Wir wandern weiter, bis sich der Himmel verdunkelt. Es ist ab 17.00 Regen angesagt. Als die ersten Tropfen fallen, entscheiden wir uns für ein kleines Plätzchen zwischen Arven um unser Zelt aufzustellen. Unser Zelt findet knapp Platz zwischen Gebüsch, Steinen und Bäumen. Die drei Stunden Regenschauer verbringen wir lesend im Zelt. Unser Zelt ist sehr leicht aber nicht ganz wasserdicht. Der dreistündige Platzregen liess ein paar Tropfen ins Zeltinnere.

Zwischen den Regenschauern machen wir Katzenwäsche am nahen Fluss. Das Suchen von ein paar trockene Hölzchen für unseren Holzkocher erwist sich als schwierig. Wir werden unter Steinen und Baumstrünken fündig. Zuerst produzieren wir mehr Rauch als Feuer aber für die chinesischen Nudeln reicht es. Das Essen nehmen wir wieder im Regen ein.

Bevor wir definitiv ins Zelt kriechen, verziehen sich die schwarzen Wolken und ein schönes Abendlicht zeigt sich.

Guet Nacht.

Die ersten Sonnenstrahlen erwärmen uns im Zelt und der wolkenlose Himmel jagt uns zum raus. Heute wandern wir das Moratal bis nach Sta Maria Val Müstair. Schon viel haben wir vom Moratal gehört. Es sei das schönste Tal der Schweiz. Es ist wahrlich sehr schön. Uns als Wanderer hat es aber etwas ermüdet, da der Wanderweg alles einer breiten Alpstrasse folgt. Dies lässt den Reiz und die Wildheit etwas verloren gehen.

In Sta Maria geniessen wir die Duschen, WLan und der Komfort des Campinplatzes.


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