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  • AutorenbildWandermeile

Badespass


Daheim erwarten uns zwei Überraschungen in Form von Briefen. Da sie mit "Wandermeile" adressiert sind, weckt dies sofort meinen Gwunder.

Als ich den ersten Brief öffne, und den Inhalt sehe, muss ich laut lachen. Karin hat sich meiner müden Beine erbarmt, und schickt mir eine Pibella, eine Urinierhilfe für Frauen. Mit etwas Übung sollte es für mich möglich sein im Stehen Wasser zu lösen, sogar ohne Rucksack auszuziehen. Pipilotta, so hat Hanspeter die Urinierhilfe spontan getauft, muss aber Daheim bleiben und darf nicht mit auf Wanderschaft kommen. Da ich keine Reservehose bei mir trage, will ich das Experment nicht wagen. Danke Karin für dein Mitdenken und den lieben Brief.

Der zweite Brief ist von Peter. Er schickt uns einen Tipp, dass bei Spruga ein verfallenes Wellnessbad sei und dort wieder zwei Badewannen neu aufgebaut wurden. Mitten in der Natur. Die Bilder sehen vielversprechend aus. Peter wünscht sich einen Stein aus dem nahgelegenen Flussbett. Peter, ein Stein im Rucksack ist ein "Non go". Aber weils du bist.....

Nach einem schönen Nationalfeiertag bei Scheideggers wollen wir uns am nächsten Morgen wieder auf Wanderschaft begeben. Beim Duschen sehe ich an meiner linken Gesässhälfte eine kreisrunde Rötung. Dies könnte eine Reaktion eines Zeckenbisses sein. So verschieben wir die Abfahrt, ich mache einen Arzttermin und werde mit Antibiotika versorgt.

Am Mittag fahren wir dann los nach Brissago. Die Anfahrt ist lang und wir steigen erst um 15.30 Uhr in Brissago aus dem Bus. Da der fünfstündige Aufstieg zur Hütte Legn zu lang wäre, fahren wir mit dem Taxi so hoch wie möglich und wandern noch zwei Stunden bis zur Hütte.

Wow, was für eine Aussicht über den Lago Maggiore, Locarno, Hügel und Berge bis nach Mailand. Der Abend auf der Terasse ist herrlich: interessante Gespräche mit anderen Gästen und den zwei sympathischen Hüttenwartinnen, ein feines Abendessen und unser Zeltplatz auf dem Helikopterlandeplatz ist das Tüpfli auf dem i.

Der nächste Wandertag runter nach Palagnedra ist lang, steil und ruppig. Zum Glück sind Hanspeters neue Wanderschuhe bequem und drücken nicht. Ist doch schon ein ziemlicher Härtetest, so eine lange Wanderzeit mit vielen Höhenmeter.

Die Mittagsrast verbringen wir bei einem Wasserfall mit herrlich erfrischendem Badebecken. Das tut gut bei 34 Grad im Schatten.

In Palagnedra werden wir etwas enttäuscht, da es in der Umgebung weit und breit keine Einkaufsmöglichkeit gibt. So sind wir gezwungen mit der Centovallibahn nach Verscio zu fahren und dort im Coop unsere Einkäufe zu erledigen.

In Verscio beschliessen wir spontan, mit dem Postauto nach Spruga zu fahren, bei den Bagni di Craveggia wild zu campieren und Morgen von dort zurück ins Centovalli zu wandern.

Die Postautofahrt nach Spruga ist lang und bis zu den Bagni gibt es nochmals einen 40 Minütigen Fussmarsch.

Der Platz bei den Bädern ist aber genial. Zuerst erfrischen wir uns im Fluss und hüpfen anschliessend ins 28 Grad warme Wasser aus der Thermalquelle. Da stehen zwei neue Granitwannen bereit, die man mit Thermalwasser füllen kann.

Peter, dieser Platz ist ein Besuch wert und wir haben den Abend da mehr als genossen! Als Dank schleppe ich den schönsten Stein aus dem Flussbett für dich mit.


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