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  • AutorenbildWandermeile

Wetterumsturz


Als wir auf dem Simplon erwachen, regnet es. Wir schlüpfen nach dem Frühstück nochmals unter die Decken und beschliessen aus einem langen Wandertag zwei Kürzere zu machen. In Regenkleider laufen wir los und wandern die vier Stunden bis zur Bortelhütte, wo wir übernachten. Wir sind die einzigen Gäste. Am nächsten Tag bleiben nur drei Wanderstunden bis Rosswald. Der Nachmittag nutzen wir für einen Stadtnachmittag in Brig. Eine Führung im Stockalperpalast, eine grosse Glace aus der Gelateria und gemütliches Kaffee trinken in einem Café. Wir geniessen es!

Wir schlendern durch die Strassen Brigs, als ich meinen Namen höre. Ich drehe mich um, und ein Mann schaut mich fragend an. Ob wir Annemarie und Hanspeter seien? Er kenne uns von den Fotis aus dem Wandermeile-Blog. Seine Frau, Madlen, ist mit mir seit Jahren im Kalligraphie Kurs und er schaue auch zwischendurch in den Blog. Wir halten einen kurzen Schwatz und ich schmunzle noch lange und freue mich über diese kurze, zufällige Begegnung.

Am nächsten Morgen nebelt und nieselt es immer noch. Also wieder laufen in Regenmontur. Der Wind fegt uns über den Salfischpass. Auf der anderen Seite schiebt der Wind zwischendurch die Wolken weg und eine arktische Landschaft erfreut uns. Es erinnert uns an Island oder Nordschweden.

Wir erreichen zügig Binn und richten uns auf dem Zeltplatz ein.

Schon seit Anfang unserer Wanderung haben wir per Internet einen Wanderer mit Hund verfolgt, der auf der gleichen Route wie wir unterwegs ist. Er zeichnet seine Route mit einem App auf und so wussten wir immer wo er sich befindet. Meistens 1-2 Tage hinter uns.

In Binn hat er uns eingeholt und seine Überraschung ist gross, als wir ihn ansprechen. Er hat von uns natürlich nichts gewusst. Er stellt sein Zelt neben unserers und wir verbringen einen geselligen Abend zusammen.

Am nächsten Tag steigen wir hoch zur Binntalhütte, essen Kuchen, wie in den meisten Berghütten und treffen auch da interessante Wanderer. Zwei Schwägerinnen, die seit 16 Jahren jedes Jahr eine mehrtägige Wanderung zusammen unternehmen. Oder Sandra, die Frau aus einer Gruppe aus Brig, die sagt, dass sie auch liebäugelt mit der Schweizumrundung und auch schon das Buch von Ger Peregrin gekauft hat. Auch wir orientieren uns an diesem Buch.

Wir wandern über den Albrunpass nach Italien. Landschaftlich wunderschön. Seen in allen Grössen, und herrliche Bäche. Murmeltiere, die mehr oder weniger schnell in ihre Bauten verschwinden.

Wir stellen unser Zelt auf 2500 m auf. Früh schlüpfen wir in den warmen Schlafsack.


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