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  • AutorenbildWandermeile

Hoch in den Bergen


Erst zwei Tage unterwegs in den Bergen und mir tut schon jeder Muskel weh, Regenhosen haben ein Loch, wanderten im Schneegestöber und sahen Steinböcke. Aber alles der Reihe nach. 

Gutgelaunt erreichen wir Lac Emosson. Die Wolken hängen tief und es regnet. Wir ziehen die Regenkleider an, und ahnen nicht, dass wir diese zwei Tage nicht mehr ausziehen.

Der Aufstieg auf den ersten Pass ist steil, die Wolken lassen ein paar Tiefblicke runter zum See zu. Zwei Steinböcke grasen nicht weit vom Wanderweg und Murmeltiere rennen übermütig über die Wiese.

Nach 600 Höhenmetern erreichen wir die Passhöhe. Meine Handschuhe erweisen gute Dienste, da der Wind kalt bläst und der Regen hat sich in Schneegestöber gewandelt. 

Der Abstieg durch Geröll und die Querung von Schneefeldern braucht Konzentration und ich bekomme schon das erste Mal weiche Knie. Wir sind froh heil unten anzukommen und nehmen den nächsten Aufstieg in Angriff. Spektakulär ist die Felsarena, wo wir aufsteigen. Ein Adler zieht seine Kreise. Auch wenn das Wetter nicht optimal ist, ist die Szenerie gewaltig. Auf dem zweiten Pass oben sehen wir unser Etappenziel. Tief unter uns liegt der Lac Salenfe.

Ob es an den müden Beinen oder ein blöder Zufall ist aber Hanspeter und ich haben nach einem Fehltritt einen Misstritt gemacht. Ich falle auf den Rucksack, Regenhosen kaputt sonst alles gut. Hanspeter hat Schmerzen im vertretenen Fuss und hinkt zur Auberge , wo wir ein Bett im Massenlager beziehen.

Müde sind wir und auch etwas erschrocken, wie schnell unser Projekt enden könnte.

Am andern Morgen sind wir wieder erholt und auch Hanspeters Fuss macht gut mit.

Wieder steht uns ein langer Aufstieg bevor auf den Col de Susa, auf 2500m. Der Aufstieg ist steil, felsig und ausgesetzt. Da es regnet und die Wolken tief hängen kommen wir nur langsam voran. Es ist glitschig. 

Der Abstieg ist sehr anstrengend. Die Felsen und das Geröll nass und rutschig und wir brauchen die doppelte Zeit als an den Wegweiser aufgeschrieben. Es gibt ein paar ausgesetzte Stellen, die mir Angst machen. Ich bin etwas zittrig und gstabelig. 

Mehr als froh sind wir als wir Barme erreichen. Nasse Schuhe, Dreck verspritzte Hosen und vor allem müde beziehen wir das Matrazenlager.

Eine Dusche und ein feines Fondue bewirken Wunder.


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