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  • AutorenbildWandermeile

Ritornato


Die Woche Daheim habe ich sehr genossen. Wieder mal waren wir alle Vier zusammen. Das war schön! Viele liebe Menschen habe ich getroffen auf ein Schwätzi, am 50. Geburtstag von Christian, an einem Niederönzerbräteln, mit Nachbarn, an der Maturfeier von Mona und anschliessendem Grillieren mit Grosseltern und Götterti von Mona. Eine spannende und vielseitige Woche. Am Montag bin ich voller Vorfreude aber auch etwas traurig zurück nach Siena gereist. Italien erwartet mich etwas kühler als vor einer Woche und in Siena regnet es und gewittert. Ich melde mich wieder bei den Schwestern der Caritas, wo ich schon vor einer Woche übernachtet habe. Den Abend verbringe ich mit einem Besuch des Doms und sitze lange auf dem Muschelplatz. Ich stehe am andern Morgen früh auf und verlasse Siena durch das mächtige Tor der Porta Romana. Die Landschaft ist in Nebel gehüllt und es ist schwülwarm. Mein Weg führt wieder über Kreten mit herrlichen Ausblicken, vorbei an gelben Getreidefelder und schönen Winzerbetrieben. Das Wandern macht mir Spass und ich erreiche die Herberge in Ponte d'Arbia schon am frühen Nachmittag. Es kommen noch Brigitte eine 70jährige Deutsche, ein älteres irisches Ehepaar ( der Mann wandert seit Canterbury und sieht sehr verspannt und hinkend aus) und ein holländischer Velofahrer, dem die Packtaschen in Siena gestohlen wurden. Die Herberge war so mässig sauber, ohne Toilettenpapier und viele Mücken im Zimmer. Am anderen Morgen machen sich alle wieder früh los. Im ersten Dorf, das ich nach gut einer Stunde erreiche, gehe ich in die erste Bar zum Frühstücken und da treffe ich Yvonne und Jürg wieder, die zwei Huttwiler. Wir trinken zusammen Kaffee und wandern schnäderend weiter. Wir finden heraus, dass Yvonne in die gleiche Schule ging wie ich, am gleichen Ort die Ausbildung gemacht hat und meine Coucousine ist. Die Welt ist klein. Es ist eine kurzweilige Wanderung bis San Quirico d'Orcia, wo wir uns trennen. Ich übernachte da in der Herberge, sie gehen noch ein Dorf weiter. Es sind lange Wanderungen da in der südlichen Toskana und ich geniesse, dass es nicht mehr so heiss ist. Es weht immer ein Wind und ist leicht bewölkt. Ich komme gut voran und am Samstag wird Sabine für eine Woche mit mir wandern. Die nächste Etappe führt wieder einsam über Hügel, Kreten und durch trockene Bachläufe. Ich bin mir plötzlich unsicher, ob ich noch richtig bin. Habe schon lange keine Wegmarkierung mehr gesehen. Der Weg ist auch überwachsen und es gibt einige Abzweigungen. Es ist Niemand weit und breit, den ich fragen kann. Ich bin sehr erleichtert, als endlich an einem Baum das rot-weisse Pilgerzeichen aufgemalt ist. Bei einem Rast treffen Yvonne und Jürg wieder auf mich und wir wandern bis zum Hotel Beyfin zusammen. Nach einem feinen Wurst-Käse-Plättli ziehen sie weiter. Ich nehme mir ein Zimmer, das erste Hotel seit dem Aostatal, und will Morgen ins zwei Kilometer entfernte Bagno Filippo laufen. Dort soll es warme Quellen im Wald haben, wo man baden kann. Bin ja gespannt ob ich das finde.a


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