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AutorenbildWandermeile

Wieder im Rennen


So ganz stimmt das nicht. Arbeite jetzt mal Halbtags. Das heisst laufe so 2-3 Stunden am Tag. Das tönt ja ganz gäbig ist aber auch etwas langweilig so. Meinem Fuss geht es besser. Weniger geschwollen und rot aber schmerzt immer noch ein wenig. So ist es sicher besser zu schonen. Als Pflegefachfrau predige ich meinen Schützlingen immer, sie müssen halt Geduld haben und dem Körper Zeit lassen. Tja, aber wenn es um meinen Körper geht sieht das ganz anders aus. Der soll sich jetzt gefälligst an die Regeln halten und wandern. Die Tage am Meer waren schön. Aber auch etwas einsam. Denn wenn ich Strandurlaub machen möchte, dann hätte ich das gewählt. Aber mein Kopf ist auf wandern eingestellt. Darum war ich am Samstag sehr glücklich endlich wieder auf dem Weg zu sein. In der ersten Herberge traf ich auch gleich eine amerikanische Pilgerin, die ich schon mal traf. Wir verbrachten einen geselligen Abend zusammen. Ich muss aber auch gestehen, dass ich fast vor Neid zerplatzte als sie sagte, dass sie am Sonntag nach Lucca gehen wolle. Ich plane drei Tage dafür. So startete für mich der Muttertagsmorgen mit Frust. Die Amerikanerin strotzte vor Energie und verliess die Herberge um sechs und liess mich mit vielen Mücken allein. Irgendwann raffte ich mich auch auf, schlenderte in die nächste Bar und liess mich von der Morgensonne verwöhnen. Ein kleiner, aber feiner Kunsthandwerkermarkt wurde aufgestellt und ich ging erst richtig los, als ich alle Stände gesehen hatte. Der Weg war viel Asphalt, ich spürte meinen Fuss und hatte den Muttertagsfusswehblues. In meinem Reiseführer stand, dass der Weg entlang eines Parks führe und ich stellte mir vor, den Nachmittag dort zu verbringen. Leider waren die Tore des Parks geschlossen und das Hotel, das einzige in Camaiore, wo ich nächtigen wollte, hatte Sonntags Ruhetag. Dies alles förderte meinen Blues noch. Etwas lustlos trank ich in der Bar ein Coci und ich sah wie aus dem Hotel ein Mann kam. So gut es ging rannte ich zu ihm und er erbarmte sich meiner und gab mir ein Zimmer. Der Abend war noch lang und nach einer ausgiebigen Siesta, besuchte ich den Dom, wo auch gleich Messe war. Ich blieb im Gottesdienst, der aber für mich auch nicht tröstlich war. Nach einem fruchtigen Aperitif und einer fettigen Pizza war ich froh, den Muttertag überstanden zu haben. Ich muss vielleicht noch sagen, dass dies immer ein schwieriger Tag ist für mich. Am Montag wanderte ich auch nicht eine lange Strecke aber war viel zufriedener und traf mich mit den zwei Frauen aus Como auf einen Kaffee, ass in einer Bar einen feinen Salat und fand in Valpromaro die bisher herzigste und schönste Herberge. Garten, Waschmaschine, Pilgerabendessen gehört alles dazu und kostet 5 Euro. Da traf ich auch andere Pilger und wir verbrachten einen Schwatzabend. Wie wohltuend! Morgen gehts nach Lucca und Übermorgen kommt Hämpu. Jeah ich freue mich!


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