Ich kann es kaum glauben, aber ich habe mir eine Sehnenentzündung auf dem rechten Fussrücken geholt. Nach 750km wandern. Dabei war ich total glücklich endlich die Ebene hinter mich zu lassen. Nach Fidenza änderte sich das Terrain schlagartig. Sanfte Hügel, Wälder, einzelne Höfe prägten das Landschaftsbild. Ich war ganz begeistert und genoss diese neuen Aussichten total. Kurz vor Medesano fühlte sich mein rechter Fussrücken an, wie mein Schuh zu eng gebunden wäre. Bald schon musste ich einen Bach ohne Brücke überqueren und da zeigte sich schon eine leichte Rötung und Schwellung. Nach einer schlaflosen Nacht in Medesano entschloss ich, ein paar Tage nicht zu laufen. Aber in diesem Städtchen zu warten konnte ich mir nicht vorstellen. So reiste ich mit Bus und Zug nach Massa. Dies ist etwas südlich von La Spezia. In Massa angekommen war ich nicht sicher ob ich zu Fuss oder mit Taxi nach Marina di Massa ans Meer gehen sollte. Auf der Karte sah es nach einem Katzensprung aus. Ich entschied mich zu laufen, was aber nicht so schlau war. Wahrscheinlich fand ich nicht den optimalen Weg und war dann doch neunzig Minuten am Laufen. Scheint grad nicht mein Glückstag zu sein. Im Hostel Turimar habe ich für drei Tage ein Zimmer gemietet. Ich muss mich noch etwas an den Gedanken gewöhnen, da drei Tage rumzuhängen. Ich brauche jeweils etwas Zeit mich an neue Situationen zu gewöhnen. Im Moment finde ich es obermühsam bin aber froh am Meer zu sein. Da habe ich Strand, sogar einen Pool, Bars und Apotheke. Aber ich habe auch Angst, dass sich so eine Entzündung nicht so schnell erholt und ich länger ausfalle. Da darf und will ich mir noch nicht zu viele Gedanken machen. In der Apotheke holte ich mir Tabletten, Salben und kühlende Pflaster. Jetzt heisst es sich in Geduld üben, Meile! Ich fragte im Hostel, ob sie mir ein Fahrrad hätten zum brauchen. Wenn ich nicht laufen soll,ist es schwierig, da alles so weitläufig ist. Der Herr an der Rezeption empfahl mir eine Velomiete. Leider 2 km entfernt. Als er das sagte, lachte er und meinte, wenn ich nicht so gut laufen könne sei das zu weit. Er fragte einen älteren Mann, der mich dorthin fuhr mit dem Auto. Dort mietete ich mir unkompliziert für zwei Tage ein bequemes Rad. Das war wie fliegen. Ich kaufte mir ein Strandtuch und fühlte mich sofort besser und genoss den Fahrtwind. Danke Mungge für den super Tip mit dem Velo. Ich habe jetzt mein Programm etwas umgestellt und werde, sobald meine Entzündung abgeheilt ist, hier in Massa weiterlaufen Richtung Lucca. Am Mittwoch werde ich dort meinen tesoro Hämpu treffen und zusammen weiterlaufen. Da Mona nach Auffahrt Maturprüfungen hat, reise ich eine Woche heim. Danach wandere ich gemeinsam mit Hämpu über die Berge des Appenins. Zuerst jetzt aber Strandferien!