In Martigny bekamen wir im reformierten Kirchgemeindehaus ein Zimmer für Pilger. Dieses Zimmer war klein, aber mit Dusche und einer Küche. Wir wurden vom Pfarrer und von mehreren Gemeindemitglieder begrüsst. Wir wuschen unsere Kleider (von Hand) und diese trockneten im Walliserwind. An unserem Ruhetag entspannten wir uns in einem Thermalbad. So jetzt waren wir wieder fit und wanderten den Schneebergen entgegen. Die Wanderwegweiser zeigten jetzt auch immer den Francigena Pilger. Unsere Wanderung nach Orsières führte durch verwunschenen Wald und über Wiesen. Das Wetter war perfekt und die Fernsicht gut. Nach sechsstündiger Wanderung meldeten wir uns beim katholischen Pfarrer in Orsières für eine Unterkunft. Dieser gab uns unkompliziert den Schlüssel von einem Pilgerzimmer auch mit Küche, Dusche und im oberen Stock einem Matrazenlager. Der Pfarrer erzählte uns, dass er tagsüber mit den Skis auf dem Pass vom grossen Sankt Bernhard war. Im Gästebuch sahen wir den Eintrag von einem deutschen Pilger, der vor drei Tagen da nächtigte und auch auf dem Weg nach Rom ist. Der Aufstieg nach Bourg St. Pierre war herrlich. Sanft ansteigend, über Wiesen voller Krokusse, durch Wälder und die Berge und der Schnee ganz nah. Morgen kommen Monika und Köbu und werden uns durch den Tunnel nach Italien fahren und am Mittwoch gehen sie wieder heim und Hämpu auch. Vor dem Alleinsein habe ich schon ein wenig Respekt.