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  • AutorenbildWandermeile

Südostwärts 1. Teil Niederönz - Giswil

Wir sind bereit für unsere dreiwöchige Wandertour. Unser Starttag fällt auf Hanspeters Geburtstag. Schon bevor der erste Kilometer marschiert ist, merkt Hanspeter, dass er das Portemonnaie vergessen hat. Macht nichts, treffen wir doch auf halbem Weg Freunde und unsere Kinder, und sie werden uns das Portemonnaie bringen. Nach zwei Stunden Wanderszeit erreichen wir den kleinen Passübergang Linde, wo wir Familie und Freunde treffen zum Grillieren und Hanspeters Geburtstag zu feiern. Wir haben Glück mit dem Wetter nach einem kurzen, warmen Gewitterregen scheint wieder die Sonne und wir können das Zusammensein unbeschwer geniessen. Die verbleibenden drei Wanderstunden sind schwülheiss und der Schweiss fliesst in Strömen. Die vielen reifen Kirschen versüssen den Weg. Die erste Nacht unserer Südosttour verbringen wir bei Hanspeters Schwester und deren Familie auf dem Bauernbetrieb oberhalb Huttwil. Es ist ein gemütlicher und geselliger Abend. Müde und zufrieden schlüpfen wir in unser Zelt.

Der nächste Tag ist schon ein Ruhetag, feiern wir doch den Geburtstag von Hanspeters Mutter. Familienfest und doch schon in den Ferien.

Spontan bekamen wir eine Einladung die Nacht bei unseren Wanderfreunden Yvonne und Jörg in der Bäch in Schwarzenbach zu verbringen. So wandern wir heute nur runter vom Hügel. Die ganze Nacht regnet es und wir geniessen unser Zimmer bei Yvonne und Jörg. Wir haben uns viel zu erzählen, kamen doch die Zwei heute von einer zweimonatigen Wanderung nach Hause.

Wir starten am nächsten Morgen erst gegen Mittag, der Regen will und will nicht aufhören. Eriswil erreichen wir bei Regen und sind froh, dass wir bei unserer Freundin Barbara, im Schulhaus im Lehrerzimmer picnicen dürfen. Zum offerierten Kaffee sagen wir auch nicht nein.

Von Eriswil bis Luthern werden wir von Hanspeters Schwester Monika begleitet. Wir wandern jetzt bei strahlendem Sonnenschein über die oberaargauer Hügelzüge mit schönen Weitblicken. Das Highlight des Tages ist das Abendessen, das uns Monika und ihr Mann Köbu offerieren. Köbu bringt nach getaner Stallarbeit ein Fondue vorbei, das wir bei einer Grillstelle kochen und essen. Nachdem sich Monika und Köbu verabschiedet haben stellen wir unser Zelt oberhalb Luthern schon beim Einnachten auf und schlafen zufrieden ein. Ein aufregender Start unserer Wanderferien hatten wir mit vielen lieben Menschen

Die Sonne wärmt das Zelt früh schon am Morgen und wir stehen zeitig auf, frühstücken in der Morgensonne und geniessen diesen Start in den Tag. So macht campieren Spass. Heute gehts über den Napf. Die 400 Höhenmeter lassen uns schwitzen und wir gönnen uns eine lange Mittagspause auf unserem Hochzeitsberg. 28 Jahre ist es her, seit wir hier oben unser Hochzeitsfest gefeiert haben. Ein schöner Ort mit wunderbarer Rundsicht.

Wir entscheiden uns noch vier Stunden weiter zu gehen, nach Schüpfheim. Die Wanderung ist schön, aussichts- und abwechslungsreich aber heiss und mein Rucksack drückt und ist unglaublich schwer. Völlig erschöpft komme ich in Schüpfheim an und ich möchte nichts lieber als Zelt aufstellen und den Feierabend geniessen.

Das geht aber nicht sind wir doch mitten im Dorf und da gibt es keinen Stellplatz für unser Zelt. Steil steigen wir bergauf Richtung Heiligkreuz immer mit der Hoffnung auf einen ebenen Platz. Leider weit und breit nichts in Sicht bis wir um 20.00 Uhr bei einem Bauernbetrieb einen geeigneten Platz finden. Hanspeter fragt die Bäuerin ob wir bleiben dürfen. Wir dürfen. Nach einer Polenta mit Pilzen, die zwar etwas fad ist, kommen meine Lebensgeister zurück.

Früh sind wir am nächsten Morgen wieder auf den Beinen, wollen wir doch bis zum Glaubenbergpass gehen heute.

Von Heiligkreuz steigen wir hoch zum Bergrestaurant First. Von hier aus sehen wir schon die Bergkette, die wir überqueren wollen. Der Aufstieg zu Leiteren ist sehr steil. Zuerst über fast überhängende Wiesenhänge danach wird der Aufstieg felsiger. Eisentritte und festgemachte Drahtseile helfen felsige Kletterpassagen zu überwinden. Wir brauchen für den Aufstieg zwei Stunden und oben angekommen sehen wir den nächsten Gipfel, den Feuerstein, den wir auch besteigen wollen. Oben auf dem Feuerstein angekommen hören wir Donner, schwarze Wolken hängen tief. Die Gewitter ziehen glücklicherweise neben uns vorbei und schenken uns eine dramatische Szenerie. Später hören wir, dass Hagel und sintflutartige Regenfälle nicht weit von uns grosse Schäden angerichtet haben.

Wir gönnen uns ein Bett im Touristenlager in Schwendi Kaltbad und die vorbeiziehenden Regengüssen lassen uns kalt.

Nach zwei langen und anstrengenden Tagesmärschen gibt es heute einen kurzen Wandertag runter zum Sarnersee nach Giswil. Der Weg führt oft durch Kuhweiden, die sumpfig und nass sind. Jeder Schritt muss geplant abgesetzt werden, sonst könnte es eine nasse Überraschung geben. Auch heute ist es gewittrig und wir haben das Glück bei einem starken Regenguss Schutz bei einem Bauernbetrieb zu finden. Die Bäuerin holt uns sogar zwei Stühle, damit wir bequem auf das Ende des Gewitters warten können.

Nach 1000 Höhenmeter Abstieg erreichen wir den Campingplatz Giswil. Da waschen wir unsere Wanderkleider und geniessen den langen Abend. Immer wieder regnet es, doch das kümmert uns wenig sind wir doch da in einem Zimmer.


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