Wandermeile
Hohganthütte

Ein Frauenwinterabenteuer steht auf dem Programm. Bei unbeschreiblichem Frühlingswetter reisen meine Freundin und ich von Habkern auf die Lombachalp am Fusse des Augstmatthorns. Da gibt es wie meistens ein Starterkaffee. Coronaconform beim Takeaway mit Abstand auf einer schmalen Bank. Es ist warm aber doch noch genügend Schnee für eine Schneeschuhwanderung. Es ist warm, der Himmel stahlblau nur der Saharastaub trübt die Aussicht. Der erste Anstieg bringt uns ganz schön ins Schwitzen. An diesem Februartag wäre das Wandern in T-Shirt und kurzen Hosen problemlos möglich. Der Schneeschuhtrail ist gut markiert und problemlos zu gehen bis zum Stand. Da stehen wir vor einem steilen Abgrund auf einer Schneewächte. Wir entschliessen uns kurz entschlossen auf dem Hosenboden runter zu rutschen. Den Schwerpunkt tief halten meint meine Freundin weise und so rutschen wir den steilen Abhang runter und erreichen so bequem auf einem Weg das Allgäuli. Da gibt es noch eine Stärkung bevor wir den letzten Anstieg in Angriff nehmen hoch zur Hohganthütte. Dies ist eine unbewartete SAC Hütte der Sektion Emmental. Ich habe vom Hüttenwart einen Code per SMS erhalten und kann die Hüttentüre problemlos öffnen. Zum glück, weil Natelempfang hat es da keinen. Wegen den Coronamassnahmen darf immer nur eine Gruppe im Haus sein und das sind heute wir. Wir feuern den Ofen an und geniessen die letzten Sonnenstrahlen vor dem Haus beim Apero. Ganz in der Nähe hören wir eine Lawine von den steilen Hängen des Hohgants runterrutschen. Gut sind wir sicher in der Hütte angekommen, sind doch die Schneeverhältnisse nicht ganz ungefährlich bei dieser Wärme. Die Sonne geht unter und taucht die Landschaft in ein zauberhaftes rot.
Wir machen es uns in der Hütte gemütlich, das heisst die Gemütlichkeit wird bald durch einen ohrenbetäubenden Ton unterbrochen. Ich habe beim Anfeuern des Tiba Holzherdes die Rauchentwicklung unterschätzt und der Rauchmelder gibt einen schrillen Ton von sich. Wie abstellen, ist uns nicht klar aber mit Durchzug stellt der Rauchmelder selber wieder ab. Zum Glück. Wir kochen uns ein feines Risotto und sind trunken vor Glück müde und geniessen die Hüttenruhe.
Früh gibt es Tagwach, da meine Freundin am Mittag schon wieder bei der Arbeit sein muss. Beim ersten Sonnenlicht verlassen wir diesen wunderbaren Platz und wandern die zwei Stunden ins Tal ins Kemmeribodenbad. Das Restaurant liegt noch im Schatten. Zu hoch ist der Hohgant und die Schrattenfluh. Im Winter kommt da kaum ein Sonnenstrahl hin. Uns bringt das Postauto Escholzmatt in den Frühling.