Wandermeile
Via Alpina Matavun- Ermanovca

Es gibt immer viele Unbekannte auf unsrer Wanderung durch Slowenien. Wie sind die Wege markiert? Wo können wir Essen kaufen? Finden wir geeignete Plätze für unser Zelt? Da nur ein paar Fragen, die uns immer wieder beschäftigen. In Razdrto werden wir mit der Schwierigkeit konfrontiert Essen einzukaufen. Wir kommen schon recht früh auf dem Campingplatz an und sind noch etwas in der Versuchung noch 400 Höhenmeter zum Berg Nanos hoch zusteigen und dort wild zu campieren. Aber ohne Essen geht dies nicht und so fragen wir ob es ein Einkaufsmöglichkeit gebe. Das nächste Geschäft sei im Dorf, 10 km entfernt. Die Frau vom Campingplatz sucht uns freundlicherweise den Busfahrplan raus und da der Ortsbus nicht häufig fährt erübrigt sich auch die Überlegung noch am Abend auf den Nanos zu steigen. Wir fahren mit dem Bus ins nächste Dorf. Leider vergisst der Buschauffeur anzuhalten und bis wir merken, dass wir zu weit gefahren sind, hält er auf der anderen Seite des Dorfes an. Hanspeter marschiert zurück zum Einkaufsladen, dieser hat aber vor 5 Minuten geschlossen. So geht das wenn man sich in fernen Landen befindet. Zum Glück gibt es aber aber ein Restaurant im Dorf und wir fahren erst mit vollem Bauch wieder zurück auf den Campingplatz. Am andern Morgen wird uns beim Campingplatz ein Frühstück serviert, bevor wir auf den Berg Nanos aufsteigen. Diese Überquerung wäre nicht nötig, es gäbe auch einen Wanderweg im Tal. Aber weil das Wetter so gut ist und wir uns nach Berg und Aussicht sehnen, nehmen wir diesen Umweg gern in Kauf. Und es lohn sich. Nur auf 1200m über Meer sind wir aber die Aussicht über das Tal, die Wälder sind herrlich und der Bergwind kühlt wunderbar. Wir steigen ab nach Predjama und sind erstaunt über die vielen Touristen bei der Höhlenburg. Auch hier gibt es keine Einkaufsmöglichkeit aber um das kümmern wir uns später, jetzt geniessen wir das Gewimmel, essen ein feines Eis und besuchen die Höhlenburg mit einem Audioguide. Die Burg ist direkt in den Felsen gebaut und mit dem Höhlensystem verbunden. Es ist eine spannende Reise in vergangene Zeiten.
Am nächsten Morgen tauchen wir in den Wald ein und bleiben da den ganzen Tag. Etwas langweilig ziehen sich die Waldwege, und wir sind froh als wir den Berg Javorniku erreichen. Aber wir rasten nur kurz, da sich dunkle Gewitterwolken am Himmel zusammenbrauen. Und wir haben Glück als wir Crni Vrh erreichen regnet es wie aus Kübeln. Wir geniessen das nasse Wetter von der gedeckten Terrasse des Restaurants. Nach zwei Stunden Regen, Donner und Blitz wagen wir uns zum Campingplatz wo wir etwas ungläubig gefragt werden ob wir wirklich campieren wollen, es hätte auch noch Zimmer frei. Und genau so machen wir es, wir gönnen uns ein Zimmer.
Der Weg von Crni Vrh nach Idrija ist nur eine Halbtageswanderung. Aber der Abstieg durch einen nassen, glitschigen Wald lässt uns mehrmals ausrutschen und wir erreichen Idrija mit schmutzigen Hosen. Den Nachmittag verbringen wir mit einem Besuch im ehemaligen Quecksilberbergwerk. Bis zu seiner Stilllegung war es das zwei grösste Quecksilberwerk und gehört jetzt zum Weltkulturerbe der Unesco. Wir nächtigen im Hostel von Idrija zusammen mit vielen Jugendlichen.
Bei strahlend schönem Wetter verlassen wir Idrija in dem wir steil bergauf steigen. Wir sind froh um unser Navigationsgerät, da es manchmal schwierig ist die Wanderzeichen ausfindig zu machen und wir uns im steilen Wald verirrt haben. So finden wir aber schnell wieder auf den richtigen Weg. Auch heute Nachmittag brauen sich Gewitter zusammen und als das Gewitter so richtig losgeht, finden wir Unterschlupf in einer Scheune auf einem Bauernhof. Fast zwei Stunden stehen wir dort und der Regen will und will einfach nicht aufhören. Bis in die Berghütte Pozdrav Ermanovca fehlen immer noch 4 Wanderstunden. Wir haben geplant unterwegs unser Zelt aufzuschlagen aber bei dem Wetter macht es nicht so Freude zu campieren. Ein Auto fährt in die Scheune, der Bauer kommt mit seiner Frau von einem Ausflug nach Hause. Wir erklären ihm auf englisch warum wir in der Scheune stehen und er fragt wie weit wir an diesem Tag noch wandern wollen. Da das Wildcampieren nicht gerne gesehen ist, sagen wir, dass wir bis zur Hütte Ermanovca wollen. Er meint, dass das aber noch ein weiter Weg sei und holt einen Schnaps aus der Küche und bietet uns ein Glas an. Der nette Bauer bietet uns an mit dem Auto nach Ermanovca zu fahren. Dieses Angebot nehmen wir gerne an und nach ein paar Biscuits von der Bäuerin fahren wir los. Wir kennen die Hütte nicht und hoffen, dass diese offen und bewartet ist. Als wir ankommen, fragen wir den Bauer ob wir ihm etwas bezahlen dürfen für die Fahrt. Er meint ein Bier in der Hütte könnten wir spendieren. Gesagt getan. Die Hütte ist bewartet und in der gemütlichen Stube sitzen ein paar Einheimische bei einem Bier zusammen. Unser netter Bauer unterhält sich gut, trinkt sein Bier und fährt wieder heim auf den Hof. Vielen Dank für die Fahrt!
Wir geniessen den Abend, essen Gulasch und sind die einzigen Gäste die übernachten.