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Südwestwärts Teil 1: Niederönz - Kirchlindach

Aktualisiert: 10. März 2022


Schon seit 2018 wandern wir von unserer Haustüre die Himmelsrichtungen ab. Im Mai 2021 starten wir Richtung Südwesten. Was für regnerischer Frühlingstag, nein das ist wirklich nicht Wanderwetter. In Regenkleider geht es von unserer Haustüre los auf bekannten Pfaden durch Niederönz bis zum Burgaeschisee. Dieser kleine See, eine Wanderstunde von unserem Haus entfernt, ist ein beliebtes Ziel von uns. Jede Jahreszeit hat seinen besonderen Reiz, sei es zum Baden, Wasservögel zu beobachten, Kraft zu tanken, Menschen zu treffen oder auch ganz alleine dazustehen und meditativ aufs Wasser zu schauen. Heute sieht der See grau aus und lädt nicht ein zum Verweilen und so wandern wir weiter Richtung Koppigen zu unserem ersten Wanderziel. Heute sind wir bei Freunden zu Kaffee und Kuchen eingeladen in Koppigen und wir haben diesen Anlass zum Ziel genommen, unsere Himmelsrichtungstour "Südwesten" zu starten. Unsere Freunde staunen nicht schlecht, als wir zu abgemachter Zeit in Regenkleider und Wanderschuhen zur Einladung erscheinen. Nach einem gemütlichen Nachmittag mit spannenden Gesprächen fährt uns Jürgen mit dem Auto wieder nach Hause.

Die zweite Etappe auf unserer "Südwest" Wanderung machen wir am Weihnachtstag 2021. Und wieder ist es ein kalter Regentag. In Koppigen starten wir auch wieder in Regenkleider. Aber nach den vielen Festtagsessen tut uns eine Wanderung gut, egal bei welchem Wetter. Von Koppigen wandern wir durch die Gartenbauschule Oeschberg. Dies kenne ich nur vom Vorbeisausen im Auto. Wir wandern zwischen grossen Glastreibhäusern durch, entlang des kleinen Flüsschens Oesch und durch Dörfer wie Niederösch und Oberösch mit stattlichen Bauernhäusern. Abgelegen bei einem Einfamilienhaus entdecken wir ein altes PTT Postautohaltestellenschild. Immer wieder schön, was es unterwegs zu entdecken gibt. Wir wandern auf Feldwegen, die sehr nass und dreckig sind beim Restaurant Rudswilbad (das heute geschlossen hat). Von hier oben hätte man eine schöne Aussicht bis in die Berner Alpen. Aber heute ist es grau in grau und die Wolken hängen tief. Wir wandern weiter zum Aussichtspunkt Lobberg oberhalb Ersigen mit einer schönen, alten Linde. Auch da wäre die Aussicht auf Berge und Jura sehenswert. Aber....

Von Ersigen wandern wir noch bis nach Kirchberg, wo wir unsere Weihnachtsregentour beenden.

Wetterglück haben wir bis jetzt noch nicht gehabt auf unserer "Südwest" Wandertour. Auch heute beim Wanderstart in Kirchberg ist es kalt und wir wandern in Regenhosen.

Schon in Kirchberg fällt uns ein altes Gebäude auf mit der Aufschrift: Hautzentrale und Fettschmelze, Sammelstelle in Kirchberg. Bei dieser Aufschrift fantasieren unsere Gedanken und lachend und schmunzelnd sprechen wir von der Hautzentrale als Dermatologische Praxis und die Fettschmelze könnte eine Adipositaspraxis sein. Wie schon vorher erwähnt, finde ich es immer spannend, was es unterwegs alles zu entdecken gibt.

Wir wandern gegenwindig aus Alchenflüh raus und durch einen schönen Wald bis zum Chutzenspitz. Das tönt nach einem Aussichtspunkt ist aber etwas nördlich von Kernenried an einem Waldrandspitz ohne nennenswerte Aussicht.

Wir folgen dem kleinen Kanal der Urtenen ins Dorf Fraubrunnen. Da essen wir unser Picnic in der Nähe des Schlosses. Das Schloss Fraubrunnen ist nicht ein Schloss oder eine Burg sondern ein imposantes Herrschauftshaus. Da gibt es eine Kleinkunstvereinigung, die viele interessante Angebote anbietet von Kunstausstellungen, Konzerte und Theater. Ein Ort, den es sich zu merken lohnt.

Wir essen unsere Sandwich und wandern schnell weiter, da es kalt und nass ist. Bei der Kirche Fraubrunnen können wir ein öffentliches WC benützen. Ich bin des Lobes voll, wie praktisch wir es doch haben in der Schweiz. Dieses öffentliche WC bei der Kirche in Fraubrunnen ist offen und frei zugänglich, geheizt, sauber, mit Klopapier, Seife und Papierhandtücher. Was will eine Wandersfrau mehr? Vielen lieben Dank all jenen Menschen, die zu öffentlichen Toiletten schauen und alle jenen Menschen, die solche öffentlichen Toiletten auch sauber wieder hinterlassen.

Auf unserem Weiterweg sagt plötzlich Hanspeter: "schau da vorne in diesem Haus wohnt ein Arbeitskollege von mir". Schauen wir mal ob er zu Hause ist. Wir läuten und wahrlich er ist zu Hause, wird von uns beim Skirennen schauen gestört aber wir halten einen kurzen Schwatz bevor es uns weiter zieht und ihn wahrscheinlich wieder vor den Fernseher.

Jetzt müssen wir uns aber etwas sputen wenn wir das Postauto in Iffwil noch erwischen wollen. Nur alle Stunde fährt da beim Spritzenhaus in Iffwil ein Postauto. Schnellen Schrittes wandern wir kreuz und quer durch einen grossen Wald und erreichen Iffwil pünktlich.

Wie könnte es anders sein, als wir heute wieder in Iffwil starten um unsere Tour fortzusetzen ist lässt das Wetter wieder etwas zu wünschen übrig. Es bläst ein stürmischer Wind und es ist kalt. Aber die Sonne zeigt sich doch noch, auch wenn der Wetterbericht Regen und Sturm angesagt hat.

Wir verlassen Iffwil und wandern kreuz und quer bis nach Zuzwil. Wir sind froh, dass der Weg viele Abzweigungen macht, der Wind ist nämlich kalt und es ist angenehmer wenn er nicht immer von vorne bläst.


Kurz vor Münchenbuchsee, nach der Querung der Autobahn (per Brücke) erreichen wir das bekannte Restaurant Moospinte und treten ein in die historischen Räume. Gemütlich sieht es da aus und wir werden sehr freundlich bedient, auch wenn wir zur Mittagszeit kommen und nur einen Kaffee trinken wollen. Wir geniessen den heissen Kaffee in der warmen, gemütlichen, getäferten Stube.

Unser Weg führt entlang eines Golfclubs und die vielen weissen Bälle, die verstreut auf der Wiese liegen sehen aus wie eine Schneeglöckchenwiese. Aber es ist noch zu früh im Jahr für die Frühlingsblumen. Bald, bald wird es soweit sein....

Jetzt erreichen wir Münchenbuchsee und essen unser mitgebrachtes Essen im Windschatten auf einem Spielplatz in der Nähe der Kirche.

Leider führt unser Wanderweg alles entlang der Strasse weiter nach Diemerswil. Da dieser Weg wahrscheinlich auch ein Schulweg ist, und die Schüler ohne Trottoir auf der Strasse gehen müssen, hat es Ausgangs Münchenbuchsee einen Kasten mit Leuchtwesten zum Anziehen und in Diemerswil auch wieder dasselbe. Hoffen wir, dass die Leuchtwesten auch benutzt werden und die Kinder so einen sichereren Schulweg haben.

Schade, dass der Wanderweg der Strasse folgt, aber die Aussicht auf die Alpen ist phänomenal. Von der Schrattenfluh, zu den Berner Alpen, Stockhorn, Gantrisch, bis zu Freiburger Alpen, das ganze Panorama vor uns. Wir können uns kaum satt sehen und hätten dieses Panorama hier nie erwartet. Die Menschen, die da wohnen haben ein wahnsinniges Privileg eine solche Aussicht geniessen zu können.


Wir erreichen vor dem grossen Sturm Kirchlindach und reisen zufrieden nach Hause.


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